Vereinsjahr
Das Vereinsjahr unseres Burschenvereins
Der Burschenball:
Eingeläutet wird das Burschenjahr durch den traditionellen Burschenball im Januar. Dieser maskierte Ball ist der erste im Jahresablauf der gesamten örtlichen Vereine und mit ihm wird dir närrische Zeit in Leonberg eingeläutet. Es war schon immer der Drang des Menschen, einmal etwas anderes darzustellen und in eine andere Haut zu schlüpfen. Nicht zuletzt aus diesem Grund fand dieser Tanz in den vergangenen Jahren großen Anklang. Die ausgelassene Stimmung zog sich auch immer bis in die frühen Morgenstunden hin.
Faschingsdienstag und Kehraus:
In den früheren Jahren war der Burschenverein der alleinige Initiator des Leonberger Kinderfaschingszuges, der immer am Faschingsdienstag abgehalten wurde. Aus Kostengründen kam man vor etlichen Jahren davon ab und sämtliche Leonberger Vereine schlossen sich als Zweckverband für diesen Faschingszug zur Vereinsgemeinschaft zusammen. Am Abend findet der traditionelle Kehraus der Burschen statt. Bis kurz vor 24 Uhr wir der Faschingsausklang in ausgelassener Stimmung gefeiert, bis nach ertönen des Trauermarsches das Begräbnis des Faschings stattfindet. Diese Zeremonie spielt sich wie folgt ab: Das Mitglied, das die kürzeste Zeit beim Verein ist, wird in einem Sautrog auf die Tanzfläche getragen. Ein Vor- und mehrere Nachbeter gestalten das Begräbnis, das die offizielle Beendigung des Fasching darstellen soll.
Aschermittwoch:
Am Aschermittwoch kommen die Leonberger Burschen einem alten Brauch nach, dem “Oaschboußn”. Am frühen Morgen treffen sich alle, die den Fasching einigermaßen überstanden haben, im Vereinslokal, um ausgerüstet mit Bierschlegeln und Holzbrettern, die die Form von Tennisschlägern haben, anschließend in Leonberg von Haus zu Haus zu ziehen. Vor jeder Tür spielt sich das gleiche Schauspiel ab: Die Burschen machen sich bemerkbar, so dass ihnen die Tür geöffnet wird. Dann Hält man dem Öffnenden, ohne lang zu fragen, das Brett auf den Hintern und versetzt ihm mit dem Bierschlegel einen leichten Schlag. Zur Linderung der Schmerzen darf dieser einen Schluck aus dem Maßkrug nehmen. Dieses”Medikament” wird meistens mit einer kleinen Spende in die Vereinskasse belohnt. Zur Mittagspause trifft man sich im ”Dadderstüberl” zu Käse und Fisch. Nach der Stärkung geht es weiter durch Leonberg. Ganz besonders gefragt Objekte sind die hiesigen Mädchen, die beim Anblick der ”Oaschboußer” sofort Reißaus nehmen. Dieses Geschehen zieht sich bis in die Abendstunden hin und es soll bewirken, dass zur beginn der Fastenzeit die Untugenden des Faschings ausgetrieben werden.
Maiwanderung:
Ende April begeben sich die Burschen auf Wanderschaft. Das Ziel dieses Fußmarsches ist ein Ort in der näheren Umgebung von Leonberg, der weniger nach dem Kriterium der dort vorzufindenden ”Sehenswürdigkeiten” ausgewählt wird, als vielmehr nach der Qualität seiner Wirtshäuser. Meistens führt die Strecke über den Pfingstweg nach Hirschling und zurück. In den frühen Morgenstunden kommen dann die Letzten nach Hause und sind heilfroh, nach diesen Strapazen endlich ins Bett zu kommen.
Sportveranstaltungen:
Jedes Jahr beteiligt sich der Burschenverein an mehreren Fußballturnieren von Stammtischturnieren in der nähren Umgebung. Hier belegte man in den letzten Jahre oft die vordersten Plätze. Von 1998 bis 2000 konnte man z.B. das Fußballturnier des BV Mönchshofen gewinnen, so das wir am Ende denn Wanderpokal behalten dürfen. Aber auch bei den Fußballturnieren der KBV Burglengenfeld konnten die Leonberger Burschen schon öfters als Sieger von Platz gehen. Auch beim Stockschießen und Vereinsvergleichsschießen, sowie Schubkarrenrennen und Kegelturniere machen die Burschen mit. Auch wenn es bei diesen Veranstaltungen noch nie zu den vordersten Plätzen gereich hat, “Dabei sein ist alles”.
Im Jahr 2010 gewannen die Leonberger Burschen das KBV-Fußballturnier vor dem Nachbar aus Pirkensee. Natürlich folgte eine ausgelassene Siegesfeier.
Kreilnberg-Kirwa:
Bis zum Jahre 1999 hielt der Burschenverein in den Monaten Juli oder August, je nach Witterung sein Sommernachtsfest ab. Im Jahr 2000 tat man sich mit dem Stammtisch ”Wilde Wespe” (einige Ehrenmitglieder des BVL) zusammen und hielt gemeinsam die Kreilnberg-Kirwa. Diese Kirwa unterschied sich von einem normalen Sommernachtsfest nicht viel, nur man feierte im größeren Rahmen. Die angebotenen Spezialitäten sorgten bei den Besuchern für Begeisterung, den auf der Speisekarte standen altbayerische Spezialitäten wie Schweinshaxen, Gockeln und Spanferkeln aber auch Sauerkraut und Fingernudeln. Auch in den nächsten Jahren wird dieses Fest in Leonberg nicht wegzudenken sein. Nach einjähriger Pause im Jahr 2009 entschieden sich die Leonberger Burschen im Jahr 2010, auch ohne die Hilfe des Stammtischs "Wilde Wespe", erneut die Kreilnbergkirwa zu feiern. Die Entscheidung, die Jubiläums-Kreilnbergkirwa erneut abzuhalten fand weit über Leonberg hinaus großen Zuspruch was die Besucherzahlen bestätigten.
Fußballturnier
Meist eine Woche vor der Kreilnberg-Kirwa findet das Fußballturnier des BV Leonberg statt. Stammtischmannschaften, Fanclubs, Burschenverein und auch unsere Ehrenmitglieder nehmen an diesem Wettkampf teil. Bis jetzt konnten sich die Hallenkicker Burglengenfeld und die Ehrenmitglieder in die Siegerliste eintragen.
Sommernachtsfeste, Plattenparty etc.:
Die Sommermonate können für manche Burschen leicht zur Strapaze werden. Jedes Wochenende beteiligt sich der Burschenverein an einem Gründungsfest, Sommernachtsfest oder einer Plattenparty in und um Leonberg. Die reißt dann schon vor allem bei den jüngeren Mitglieder ”Löcher” in den Geldbeutel. Damit es ihnen nicht so schwer fällt, werden meistens aus der Vereinskasse ein paar Maß Bier und eine Brotzeit gesponsert.
Burschenfahrt:
In den letzten Jahren wurde auch wieder ein Vereinsausflug durchgeführt. So wurde 1997 das Burschenfest in Egmating besucht und 1998 wurde die Altstadt von Düsseldorf näher unter die Lupe genommen. 1999 und 2000 besuchten wir die Zeltkirwa des Burschenverein Leupolsdorf 3 Tage lang, wobei an allen Tagen ein ausgelassenen Stimmung herrschte.
Die absolute Hammer war allerdings die Burschenfahrt nach Köln 2003. 32 Burschen und 2 Festdamen feierten 4 Tagen lang in Köln und Amsterdam und es war für alle eine super Burschenfahrt!
Auch im Jahre 2010 drückte es den harten Kern der Leonberger Burschen ins Ausland. Ziel war diesmal Prag, welches wir von Freitag bis Sonntag unsicher machten.
Kirwa:
Die Kirwa beginnt in Leonberg mit dem Grassertholen und dem Kranzbinden. Ein Wochenende vor der Kirwa führt man mit dem Traktor in den Wald und holt Fichtenzweige. Aus ihnen werden dann, meistens beim 1. Vorstand, die Kränze für den Baum gebunden. Diese Arbeiten sind natürlich mit einigen Wirtshausbesuchen verbunden aber es ist der richtige Anfang für die Kirwa. Dann kommt er, der Höhepunkt im Vereinsjahr der Leonberger Burschen. Am 3. Oktoberwochenende trifft man sich am Freitag zum gemätliche Beisammensein in der Gastwirtschaft am Stadlhof im so genannten ”Trainingslager”, wo sich die Burschen und Ehrenmitglieder bei Musik und Bier auf die Kirwa einstimmen. Am Samstag geht es, noch im ”Nebel” mit dem Bulldog in den Wald, um den vom Grafen von der Mühle-Eckert zugewiesenen Baum heimzuholen. Sämtliche Burschen nehmen während der Heimfahrt auf dem Baum platz und bringen durch ihre Burschenschreie (”Juhu”) ihre Freude zum Ausdruck. Auf dem Leonhardtplatz angekommen, beginnt man sofort mit dem Schälen und Schmücken des Baumes. Um 13 Uhr wird mit dem Aufstellen, unter der Regie und Mithilfe mehrerer erfahrener Ehrenmitglieder, begonnen. In ca. 2 Stunden steht dann das Sinnbild der Leonberger Kirwa!!! Sehr stimmungsvoll sind am Abend der Tanz um den Baum und die musikalischen Ständchen beim Pfarrer und beim Grafen. Anschließend geht es dann ins St. Clemenshaus, wo es beim öffentlichen Kirwatanz immer hoch her geht. Der Höhepunkt des Abends ist eine Tombola, deren erster Preis der Kirwabaum ist.
Der sonntägliche Tanzabend wird wieder mit dem Tanz um den Baum eingeleitet. Am Montag morgen, wenn die Burschen halbwegs ausgeschlafen haben, geht es hinaus auf die umliegenden Bauernhöfe zum ”Küchelbetteln”. Früher war es wohl noch etwas zünftiger, zu Fuß mit einem Bierfaßl auf dem Schubkarren und einer Kirm kür die Kejchln und für’s Gselchte . In der Stub’n spielte die Musik, es wurde getanzt und der Bauer bekam einen Trunk angeboten. Heute fahren die Burschen mit dem Traktor hinaus und da der Ort inzwischen recht groß geworden ist, tut man sich am Nachmittag schon etwas schwer, jedes Haus zu besuchen. Da auch noch ”Hier und Da” den Burschen ein kleines Schnäpschen zum ”aufwärmen” angeboten wird, ist deshalb auch der Alkoholspiegel in Blut der Teilnehmer schon wieder bedenklich angestiegen. Im Ort gibt’s heute nur noch selten Kejchln. Die meisten Bewohner, die sich über das kleine Ständchen vor dem Haus und den Trunk freuen, leisten einen Beitrag in die Vereinskasse. Am Abend trifft man sich wieder im Vereinslokal und kann sann mit Zufriedenheit feststellen, dass wieder einmal eine Kirwa zünftig und laut, wie es sich gehört, gefeiert worden ist.
Generalversammlung:
Kurz nach der Kirwa findet die Generalversammlung statt, bei der die neue Vorstandschaft gewählt wird. Diese honoriert das ihr geschenkt Vertrauen mit einer Runde Freibier. Zum Großteil sind die Versammlungen ohne größere Unstimmigkeiten verlaufen. Der Wahlausschuss fährt die Neuwahlen durch.
Weihnachtsfeier:
Kurz vor Weihnachten feiert der Burschenverein in seinem Vereinslokal seine Weihnachtsfeier. Nach einem guten Essen kommt im Anschluss der Nikolaus und lässt das abgelaufene Vereinsjahr Revue passieren. Dabei kommen schon einmal die eine oder andere Schandtat zum Vorschein und bis in die späten Abendstunden lacht man über die vorgefallenen Ausschweifungen.
... und mit dem neuen Jahr gehen auch die Aktivitäten wieder von Vorne los. Langweilig wird es allerdings niemals!