Von der Wiedergründung 1949 bis zum Jahre 1997
Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Burschenverein “Deutsche Eiche” Leonberg im Jahre 1949 auf Initiative von Xaver Hofmann (“Dader”) wiedergegründet.
Burschen und Festdamen beim Wiedergründungsfest 1949
Die Widergründungsvorstandschaft setzte sich wie folgt zusammen: 1. Vorstand Xaver: Hofmann, 2. Vorstand: Hans Mauerer, Schriftführer: Xaver Hierl, Kassier: Hans Schindler. Am 21. August 1949 fand im Hoferlberg das Wiedergründungsfest statt. Besonders zu erwähnen wäre noch, dass eine alte ”Kriegerfahne”, die während dem Dritten Reich versteckt wurde, nach Kriegsende wieder zum Vorschein kam. Diese wieder gefundene Fahne wurde unter großem finanziellen Aufwand, für damalige Verhältnisse, zur Vereinsfahne umgestaltet und beim Wiedergründungsfest enthällt. In den folgenden Jahren erlebte der Verein unter dem unvergessenen ”Dader” einen starken Aufschwung, der es ermöglichte, am 13. Mai 1951 wiederum am Hoferlberg, dem angestammten Festplatz, sein 80-jähriges Gründungsfest zu feiern. Xaver Hofmann wurde für seine besonderen Verdienste um die ”Deutsche Eiche” zum Ehrenvorstand ernannt.
1950 konnte der BV Leonberg schon wieder feiern
Nach jahrelangem Vorsitz durch den ”Dader” wurde dieser von Frank Hans abgelöst. Dessen Ziel war es, dem Burschenverein ein eigenes Wahrzeichen, eine eigene Vereinsfahne zu verschaffen. Dieses Bestreben wurde im Jahre 1957 von Erfolg gekrönt. Nach Jahren der Sparsamkeit, am 4. Juli 1957, beim 85-jährigen Gründungsfest am Hoferlberg, kam es zum Höhepunkt des Vereins in der Nachkriegsgeschichte. Unter großen finanziellen Opfern wurde eine vereinseigene Fahne angeschafft. 1700,- DM, die man dafür aufbringen musste waren zu dieser Zeit ein stattlicher Betrag. Auf die Fahne wurde folgender Spruch gestickt: ”Einigkeit ein feste Band - hält zusammen Leut´ und Land”. Dieser Spruch dient seit der Gründerzeit als Motto für die nachfolgenden Leonberger Burschengenerationen. Der Aufwärtstrend des Burschenvereins hielt auch in den nächsten Jahren unvermindert an, so dass es möglich war, auch in den nächsten Jahren 1962, 1967, und 1972 das jeweilige Gründungsfest erfolgreich abzuschließen.
Der 100. Geburtstag des Vereins wurde vom 14.-16.Juli 1972 unter dem damaligen Vorstand Hans Amann erstmals im Bierzelt abgehalten. Es war ein Fest, bei dem Stimmung Trumpf war. Als Patenverein fungierte der “BV Morgenrot” Mönchshofen. Besonders beeindruckte der farbenprächtige Festzug, an dem 42 Vereine teilnahmen. Dieses Fest war in jeder Hinsicht gesehen ein voller Erfolg.
Das 100-jährige Gründungsfest
Aber schon 11 Jahre später konnte die ”Deutsche Eiche” wieder feiern. Vom 15.-17. Juli 1983 wurde das 111-jährige Gründungsfest großartig gefeiert. Für dieses Fest wurde auch eine neue Fahne angeschaffen. Dieser Schritt wurde aus Kostengründen ( das Renovieren der alten Fahne wäre fast so teuer gekommen, wie eine ”Neue” ) notwendig, so dass die Mehrheit der Burschen dieser Investition zustimmte. Die beiden alten Fahnen werden im Fahnenschrank aufbewahrt. Als Patenverein stellte sich der Burschenverein ”Stolze Eiche” Winkerling zur Verfügung. Für dieses Fest hatten die Leonberger Burschen wiederum Frau Maria Schmalzbauer als Fahnenmutter gewählt. Diese musste jedoch aus gesundheitlichen Gründen absagen. Frau Schmalzbauer war seit der Wiedergründung im Jahre 1949 bis zum 100-jährigen Gründungsfest 1972 - 6 mal in ununterbrochener Reihenfolge Fahnenmutter bei den Leonberger Burschen. Sie hat sich um den Verein sehr große Verdienste erworben. Deshalb wurde sie auch beim 111-jährigen Gründungsfest zur ”Ehrenfahnenmutter” ernannt. Frau Waltraud Gubernath gab dem Verein, nachdem bei ihr angefragt worden war die Ehre und erklärte sich bereit das Amt der Fahnenmutter zu übernehmen. Der Festplatz war wieder am Hoferlberg. Diesen hat auch wie schon in den vergangenen Fest-Jahren Heinrich Graf von der Mühle-Eckert dem Verein kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Fest begann am Freitag mit einem Standkonzert, Kranzniederlegung am Grab von Ehrenvorstand Xaver Hofmann sowie der Totenehrung am Kriegerdenkmal. Auch wurde des langjährigen Seelsorgers, Pfarrer Karl Maag gedacht. Am Samstag wurde ein Heimatabend abgehalten. Nach dem Weckruf - Einholen der Festdamen und Festmutter am Sonntagmorgen “ wurde bei einem Festgottesdienst die neue Vereinsfahne feierlich enthällt. In seiner Festpredigt ging Pfarrer Brunner auf die Tätigkeiten der ”Deutschen Eiche” innerhalb der Gemeinschaft ein. Höhepunkt war der lange und farbenprächtige Festzug durch die Ortschaft von Leonberg. 1. Vorstand Alois Schwarzenberger konnte hierzu 80 Vereine aus nah und fern begrüßen. Nach dem Festzug herrschte eine ”Bomben-Stimmung” im Bierzelt. Schirmherr 1.Bgm Humbs und Landrat Schuierer gingen in ihren Ansprachen auf den Sinn und Zweck des Festes ein. Dann wurden ”Lieseln” verteilt, den Meistpreis für Burschen erhielt der BV ”Lustige Buam” Zeitlarn, den Meistpreis für Nicht-BV bekamen die “Plattl-Schützen” Leonberg. Der Verein, der den weitesten Anmarschweg zurücklegte, kam aus Raigering bei Amberg. Zu erwähnen wäre noch, dass beim 111-jährigen Gründungsfest 75 Burschen dem Verein angehörten.
Eine Schnapszahl war Anlass zur Feier des 111-jährigen Gründungsfest
Nach dem in jeder Beziehung gelungenen Fest, bei dem der Verein wieder einmal bewiesen hatte, dass er ”etwas auf die Beine stellen” kann, war man 2 Jahre später wieder im Einsatz. Da man zu den Vereinen der Kreisburschenvereinigung Burglengenfeld auch ein sehr gutes Verhältnis hat, war die Übernahme der Patenschaft beim Gründungsfest des BV ”Naabtaler” Büchelkühn im Jahre 1985 eine Selbstverständlichkeit. Im Jahre 1987 war ein weiterer Höhepunkt in der längeren Vereinsgeschichte des BVL.
Unter dem damaligen Vorstand Karl Faderl wurde in etwas kleineren Rahmen das 115-jährige Gründungsfest gefeiert. Und zwar vom 14.- 16. August 1987. Am Freitag war Festauftakt, zuvor wurde ein Standkonzert abgehalten und am Kriegerdenkmal wurde ein Kranz niedergelegt. Am Samstag wurde ein Heimatabend abgehalten. Der Höhepunkt war am Sonntag mit dem Kirchenzug. Nachmittags wurde anstatt des obligatorischen Festzuges nur ein Schubkarrenrennen mir den örtlichen Vereinen und Mitgliedern der ”KBV-BUL” durchgeführt. Dieser zog viele Schaulustige an - in Anschluss daran war dann auch das Bierzelt ”voll”! Am Ende waren sich alle einig, dass die ”Deutsche Eiche” wieder ein schönes Fest aufgezogen hatte.
Das 115-jährige Gründungsfest
1989 stand man dem BV ”Stolze Eiche” Winkerling als Pate bei seinem Gründungsfest zur Seite. Besonders erwähnt soll an dieser Stelle die Mitgliederbewegung werden. Von 1981 bis einschließlich 1986 konnte hier eine stetige Aufwärtsentwicklung verzeichnet werden. 1982 hatte der Verein 51 Mitglieder - der Höchststand war 1985 mit 92!!! Zwischen 1988 und 1992 trat dann das ein, was viele Vereine befürchten. Aus unerklärlichen Gründen machte sich Lustlosigkeit - Desinteresse - im Verein breit. Mit bei zu diesem ”Dilemma” trugen auch ständige Vorstandswechsel. Die Generalversammlung wurde zur”Zitterpartie” - ja man brauchte öfters sogar mehrere Anläufe, um eine endgültige Vorstandschaft zu bekommen. Dies gipfelte darin, dass man zeitweise sogar daran dachte, den Verein ”ruhen” zu lassen. Auch sank in diesem Zeitraum der Mitgliederstand stark ab. Hatte man 1988 noch 83 - so waren 1992 nur noch 60 Mitglieder zu verzeichnen.
Erst Mitte 1993 zeichnete sich dann ein ”Silberstreif” am Horizont ab. Einige beherzte Burschen unter der Führung des neuen Vorstands Christoph Buckley (”Jazz”) machten sich endlich daran, dass Ruder wieder herumzureisen und den BVL wieder auf den Erfolgskurs zu bringen.
Die Vorstandschaft 1993 mit dem damaligen Vorstand Christoph Buckley (stehend Mitte)
Nach einigen Anlaufschwierigkeiten ging es von da an langsam, aber sicher, mir der “Deutschen Eiche” wieder aufwärts. Während seiner 15-monatigen Amtszeit (Juli 93 - Nov. 94) wurde unter Buckley 12 Neuaufnahmen verzeichnet. Im August 1993 trat die neuverfasste Vereinssatzung in Kraft. Schon bisher war es die Selbstgestellte Aufgabe des BVL, Brauchtum und Tradition zu bewahren und die Kameradschaft und Einigkeit unter den Burschen zu pflegen und zu fördern. Diese Prinzipien wurden hier in der Satzung festgelegt und dahingehend erweitert, dass sich der Verein zum demokratischen Staatgedanken bekennt und im Verein jede Parteipolitik ausgeschlossen ist. Das Aufnahmealter wurde von bisher 16 auf 15 Jahre herabgesetzt. Anfang 1994 führte der BV erstmals eine außergewöhnliche Mitgliederwebeaktion durch. Es wurden alle Jugendlichen in Leonberg im Alter zwischen 15 und 19 Jahren angeschrieben und auf die vielfältigen Aktivitäten des Vereines aufmerksam gebracht. Diese Aktion führte dann auch zu etlichen Neuzugängen. Bei der Generalversammlung im November 1994 legte Buckley sein Amt als 1. Vorsitzender aus beruflichen Gründen nieder. Trotz seiner positiven Bilanz und des sich nun beginnenden Aufschwungs waren unverständlicherweise wieder zwei Versammlungen notwendig, um eine komplette Vorstandschaft zu finden. Dieser war “Gott sei Dank" - der bisher letzte Durchhänger des Vereins. Im Januar 1995 übernahm dann Uwe Neudecker das Amt des 1. Vorstands und führte es auch erfolgreich bis zur Generalversammlung im November.
Die Vorstandschaft im Januar 1995